Wissenschaftliche Forschung und chemische Kriegsführung: Der Nobelpreisträger Fritz Haber im Ersten Weltkrieg
Filmabend mit Vortrag und Filmgespräch
Fritz Haber war ein moderner Forscher und zugleich eine Persönlichkeit voller Widersprüche. Der Chemiker und Nobelpreisträger entwickelte das Verfahren zur Ammoniaksynthese und sah sich als Diener der Menschheit – im Ersten Weltkrieg wurde er jedoch zum „Vater der Giftgaswaffe“. An ihm werden schon früh die schwierigen Beziehungen zwischen wissenschaftlicher Forschung, staatsbürgerlicher Verantwortung und Ethik deutlich. 1894 bis 1911 forschte und lehrte er an der Technischen Hochschule in Karlsruhe.
Der vielfach preisgekrönte Film „Haber. The Father of Chemical Warfare“ (Regie: Daniel Ragussis, USA 2008, 34 Min.) zeigt den Wissenschaftler und Menschen Fritz Haber vor dem ersten deutschen Gasangriff bei Ypern am 22. April 1915 und dem Selbstmord seiner Frau, der promovierten Chemikerin Clara Immerwahr.
Im Rahmen der Filmreihe „Traumfabrik: Helden und Antihelden“ präsentiert das ZAK in Kooperation mit dem AFK (Akademischer Filmkreis Karlsruhe e.V.) den Film „Haber“ mit einer Einführung von Wolfgang Petroll, Lehrbeauftragter für Film und Medienästhetik des ZAK. Anschließend gibt es ein Filmgespräch mit Dr. Klaus Nippert, Leiter des KIT-Archivs, der über das Wirken und die Spuren Fritz Habers in Karlsruhe berichten wird, mit Prof. Dr. Ulrich Schindewolf, Emeritus des Instituts für Physikalische Chemie des KIT – des Lehrstuhls, den Fritz Haber inne hatte, sowie mit Prof. Dr. Michael Mönnich, dem stellvertretenden Leiter der KIT-Bibliothek und Honorarprofessor für Pharmazie an der Universität Tübingen. Moderiert wird der Abend von Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha, Direktorin des ZAK.
Mittwoch, 9. Juli 2014, 20 Uhr
Hertz-Hörsaal, Geb. 10.11, KIT Campus Süd
Kaiserstr. 12, 76131 Karlsruhe
Eintritt: 1 Euro
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