FORUM in der Reihe Wissenschaftsdienstage 2024/25
Dienstag, 14. Januar 2025, 19:30 Uhr (Eintritt frei)
TRIANGEL Transfer | Kultur | Raum, Kaiserstr. 93, 76133 Karlsruhe
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Es ist ein hochaktuelles und spannendes Thema, das die EFFEKTE-Reihe bis zum EFFEKTE-Wissenschaftsfestival seit Mitte 2024 und noch bis Mai 2025 an insgesamt zwölf Abenden behandelt: „Freiheit im Wandel – Chancen und Grenzen für Wissenschaft und Gesellschaft”. Wie leben wir künftig mit Künstlicher Intelligenz? Warum brauchen wir eigentlich Innovation? Welche Fähigkeiten braucht der Mensch in Zukunft? Und warum werden Safe Spaces für Bildung benötigt? Das sind nur wenige von vielen spannenden und wichtigen Fragen, die innerhalb der Reihe thematisiert werden und die alle betreffen. Denn: Freiheit wird durch das Grundgesetz zugesichert und ist doch so bedroht. Wir müssen sie erstreiten, verteidigen und immer wieder neu verhandeln. Und besonders in dieser krisenhaften Zeit braucht es ein gemeinschaftliches Verständnis von Freiheit in unserer Gesellschaft.
In einem Mix aus Impulsvorträgen, Diskussionen, interaktiven Formaten und Workshops präsentieren sich am „Wissenschaftsdienstag” Vertreterinnen und Vertreter der Karlsruher Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Dabei verfolgen alle ein gemeinsames Ziel: die Expertinnen und Experten transportieren ihre Forschung anschaulich und für alle verständlich. „Freiheit“ ist auch das Thema des Wissenschaftsjahres 2024, das jährlich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgerufen wird und vom EFFEKTE Wissenschaftsdienstag aufgegriffen wird. Mitdiskutieren ist ausdrücklich erwünscht – Freiheit macht’s möglich!
Das FORUM (ehemals ZAK) ist seit Beginn von EFFEKTE Kooperationspartner und in der Reihe am 14.01.2025 mit einem von drei Vorträgen des Abends beteiligt.
Roboter und Gesellschaft – Leben mit technologischem Fortschritt
Roboter zur Unterstützung von Pflegekräften oder im Haushalt? Tristan Schnell, Robotiker am FZI Forschungszentrum Informatik, ermöglicht die Live-Begegnung mit einem heutigen Roboter. Auf dem Vormarsch ist auch Künstliche Intelligenz (KI). Prof. Dr. phil. Ziad Mahayni von der Hochschule Karlsruhe (Die HKA) thematisiert die zentrale Frage, was es bedeutet, im KI-Zeitalter Mensch zu sein und was menschliches Leben unter diesen Bedingungen definiert. Damit einher geht auch die Frage, wie wir als Gesellschaft über solche technologischen Umbrüche sprechen. Dr. Doris Teutsch und Lisa M. Gaffney vom Studium Generale. Forum Wissenschaft und Gesellschaft (FORUM) am KIT stellen ein Projekt vor, in dem sie untersuchen, welche Rolle Werte und Moral in oftmals aufgeheizten öffentlichen Debatten an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft spielen.
Kurzvortrag von Dr. Doris Teutsch und Lisa M. Gaffney:
Moralisierungen in Debatten über Wissenschaft
Zahlreiche öffentliche Debatten widmen sich Problemlagen, die sich durch ein Gemenge an gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Fragestellungen auszeichnen: zum Beispiel beim Thema erneuerbare Energien, KI oder Nahrungssicherung. In diese Debatten fließen wissenschaftliche Erkenntnisse ein. Es geht aber auch darum, auf demokratische Weise politische Entscheidungen zu treffen, die einen Interessenausgleich zwischen allen gesellschaftlichen Gruppen ermöglichen. Im BMBF-Projekt „Moralisierungen in der Wissenschaftskommunikation“ wird untersucht, inwiefern Auseinandersetzungen mit gesellschaftlich-wissenschaftlichen Problemlagen kompromissorientiert und auf Sachargumente fokussiert sind oder moralische Argumente dabei im Fokus liegen.
Im Vortrag lernen Sie die Ziele und Herangehensweisen des Projekts kennen sowie Erkenntnisse darüber, wie Moralisierungen in öffentlichen Debatten mit dem Wissen über kontroverse wissenschaftliche Themen zusammenhängen.
Dr. Doris Teutsch und Lisa Gaffney sind Kommunikationswissenschaftlerinnen und erforschen am FORUM den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Dabei liegt ihr Fokus auf dem Bereich der politisierten Wissenschaften, bei denen wissenschaftliche Erkenntnisse auf gesellschaftliche Bedürfnisse und Probleme treffen. Wie sich Debatten unter solchen Bedingungen entwickeln, welche Einstellungen und Wissensvorstellungen dadurch bei den Menschen entstehen und welche Rolle Werte und Moral in dieser Gemengelage spielen, untersuchen die beiden gemeinsam mit Prof. Dr. Senja Post, der wissenschaftlichen Leiterin des FORUM.
Die Veranstaltungen der EFFEKTE-Reihe werden von Uwe Gradwohl, Leiter der Redaktion Wissen aktuell beim Südwestrundfunk (SWR), moderiert.
Nähere Informationen zur Wissenschaftsreihe EFFEKTE unter www.effekte-karlsruhe.de.