Gastprofessur "Wissenschaft und Gesellschaft"

Die Beziehungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft werden in den kommenden Jahren am ZAK als Schwerpunkt in Forschung und Lehre ausgebaut. Das Ziel ist es, KIT-interne und öffentlich wahrnehmbare Debatten über die Rolle von Wissenschaft, Forschung und Transfer in der Gesellschaft anzustoßen und empirisch zu erforschen. Vor diesem Hintergrund soll für die fachübergreifende Lehre der Themenbereich „Wissenschaft und Gesellschaft“ neu konzeptioniert werden.

Verbunden mit diesem Ziel fördert das KIT mit Qualitätspaktmitteln von 2022 bis 2024 zwei Gastprofessuren am ZAK. Diese werden, jeweils zum Wintersemester, zur qualitativen und curricularen Entwicklung der Forschung und fachübergreifenden Lehre beitragen. Auf Basis des eigenen Forschungsschwerpunkts soll z.B. aus historischer, soziologischer, psychologischer, politikwissenschaftlicher oder einer anderen gesellschafts- oder geisteswissenschaftlichen Perspektive eine Vorlesung und ein vertiefendes Seminar für Studierende aller Fakultäten des KIT angeboten werden.

Dr. Helen Fischer

Gastprofessorin Dr. Helen Fischer

Helen Fischer war im Wintersemester 2023/24 Gastprofessorin für Wissenschaft und Gesellschaft am ZAK. Die Kognitionspsychologin erforscht die Rolle der Metakognition, unserer Einsicht in die Grenzen des eigenen Wissens für Überzeugungen zu politisierter Wissenschaft wie Klimawandel oder COVID-19. Außerdem erforscht sie in verschiedenen Projekten die Bedeutung der Metakognition beim Erkennen eigener Denkfehler wie der motivierten Informationsverarbeitung und zur Informationsweitergabe in sozialen Netzwerken.

Helen Fischer promovierte 2016 in Kognitionspsychologie an der Universität Heidelberg. Nach Postdoc-Stellen an der Universität Heidelberg zur öffentlichen Wahrnehmung des Klimawandels, erhielt sie 2019 ein Postdoc Fellowship der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Helen Fischer arbeitete 2019-2020 am Stockholm Resilience Centre, Stockholm, Schweden, und war 2020-2022 Gastwissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin. Seit 2022 forscht sie am Leibniz-Institut für Wissensmedien, Tübingen, und absolvierte einen Forschungsaufenthalt an der Universität Waikato, Neuseeland, wo sie in einem von der Fritz Thyssen Stiftung geförderten Projekt den längsschnittlichen Zusammenhang von Social-Media-Nutzung und Überzeugungen zum Klimawandel erforscht.

Herzlich willkommen am ZAK!

In ihrer Antrittsvorlesung am Donnerstag, 26. Oktober 2023, um 18 Uhr hielt Dr. Helen Fischer einen Vortrag zum Thema: "Wissen, was man nicht weiß oder: Was Klimawandel mit Psychologie zu tun hat". Neben ihrer Forschung bot sie eine Vorlesung und ein Seminar zum Thema "Die Psychologie politisierter Wissenschaft: Von Klimaskeptizismus und Fake News zu erfolgreicher Wissenschaftskommunikation" im Wintersemester 2023/24 an.

 

Dr. Simon Schaupp

Universität Basel

Simon Schaupp ist erster Gastprofessor für Wissenschaft und Gesellschaft am ZAK. Er forscht zur wissenschaftlichen Transformation der Arbeitswelt und der ökologischen Krise. Seine mehrfach preisgekrönte Dissertation ist 2021 unter dem Titel „Technopolitik von unten" bei Matthes & Seitz Berlin erschienen. Er ist Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Zentrums Emanzipatorische Technikforschung (ZET), sowie Mitglied des Editorial Board der Zeitschrift „Work, Employment and Society“. Schaupp hat in Bielefeld und Wien Sozialwissenschaften, Soziologie und Rechtswissenschaften studiert. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität München sowie Oberassistent an der Universität Basel.

Im Rahmen seiner Gastprofessur am ZAK hielt Dr. Simon Schaupp seine öffentliche Antrittsvorlesung zum Thema „Technopolitik von unten. Konflikte in der digitalen Arbeitswelt“.
Neben seiner Forschung bot Simon Schaupp eine Vorlesung und ein Seminar im Wintersemester 2022/23 an. Studierende konnten somit Einblicke in die Themen „Wissenschaft Macht Arbeit“ und „Nachhaltigkeit und soziale Ungleichheit“ erhalten.

Interview im ZAK-Newsletter als PDF

Kurt Rothschild Preis 2022

Alissar Najjar

Gastprofessor Dr. Simon Schaupp hat am 22. November 2022 in Wien den Kurt Rothschild Preis für Wirtschaftspublizistik erhalten! Der Preis erinnert an die großen Leistungen des österreichischen Ökonomen, der mit seinem Wirken Wissenschaft, Politik und Gesellschaft in Österreich nachhaltig geprägt hat.
Der Preis prämiert Forschende der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, die durch ihre exzellente Forschung neue Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit erarbeiten – jenseits der volkswirtschaftlichen Standardtheorie oder des ökonomischen Mainstreams. Die Preisträgerinnen und Preisträger gehen dabei weit über ihre rein akademischen Aufgaben hinaus, sie bringen sich auch in die wirtschaftspolitische Debatte ein.

Simon Schaupp erhielt den Preis für seine Forschung zur politischen Ökonomie der Digitalisierung. Das ZAK gratuliert herzlich!